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Coaching

Unterschiedliche Beratungsformen

Wie sich Coaching von Training & Co. Unterscheidet (Quelle: https://karrierebibel.de/coaching/)

 

Coach ist keine geschützte Berufsbezeichnung, im Grunde kann sich jeder so nennen. Entsprechend tummeln sich im Markt allerhand fragwürdige Gestalten. Zur besseren Abgrenzung und Orientierung haben wir deshalb ein Glossar zu Coaching, Trainning, Supervision, Mentoring, Mediation & co. zusammengestellt.

Coaching

hat in der Regel die Persönlichkeit des Klienten im Fokus. Der Coach hilft dem Coachee spezielle berufliche Fähigkeiten auszubauen oder zu verbessern, wobei dieser Entwicklungsprozess in erster Linie eine Art Selbstreflexion und Hilfe zur Selbsthilfe bleibt. Im Gegensatz zur Beratung soll der Coachee die Lösung selber finden. Coaching kann aber auch ein Mix sein aus Beratung, Feedback und praxisorientiertem Training.

In Anlehnung an sokratische Dialoge versteht sich der Coach als Nichtwissender. Seine Expertise ist die eines Kommunikationsspezialisten, der mit unterschiedlichen Fragen operiert. Weder die psychologische noch die esoterische Deutung des Gehörten, auch nicht der versteckte pädagogische Zeigefinger, vielmehr die Nutzbarmachung (Utilisierung) der Antworten für weitere Fragen, generieren den Vorgang.

Training

dient in erster Linie dem Erlernen konkreter Fähigkeiten oder Verhaltensweisen. Dabei konzentriert sich der Trainer – anders als beim Coaching – weniger auf die Selbstreflexion seines Klienten, sondern auf konkrete Übungen und ein klares Trainingsziel. Die Rollen sind klar verteilt: Der Trainer ist der Experte und Meister, der Klient sein Schüler.

Mentoring

ist ein Personalentwicklungsinstrument. Dabei kommt es zu einer Patenschaft zwischen einer unerfahrenen Führungskraft, dem Mentee und einem meist älteren, erfahreneren Manager, dem Mentor, der sein Wissen und seine Erfahrungen an den Protegé weitergibt. Ziel ist, dem Mentee bei seiner persönlichen oder beruflichen Entwicklung auf die Sprünge zu helfen. Im Unterschied zum Coaching nimmt der Mentor keine neutrale Position ein, auch hier herrscht vorrangig ein Meister-Schüler-Verhältnis. Falls beide für dasselbe Unternehmen arbeiten verfolgt der Mentor zudem oft die Interessen des Arbeitgebers und nicht zwingend die seines Mentees.

Mediation

ist ein freiwilliges und außergerichtliches Schlichtungsverfahren bei akuten Konflikten. Beide mediatisierenden Parteien müssen dem Verfahren deshalb vorher zustimmen. Der Mediator ist zur Überparteilichkeit verpflichtet, er trifft daher auch keine Entscheidungen, sondern leitet neutral die Aussprache und unterbreitet anschließend Einigungsvorschläge. Auch Beratung ist dabei eher unüblich.

Supervision

ist eine Beratungsform. Dabei werden in der Regel die Interaktionen und Verhaltensmuster innerhalb eines Teams oder einer Organisationen analysiert, um sie entweder zu verbessern oder potenzielle Konfliktherde zu beseitigen. Supervisor und Klienten legen vorher fest, nach welchen Spielregeln das Ganze abläuft. Im Prozess selbst werden dann oft konkrete Situationen und das Innenleben der Beteiligten reflektiert, um die jeweiligen Motive transparenter zu machen.

 

Psychotherapie

konzentriert sich auf die Behandlung von Menschen mit geistig-seelischen, körperlichen und psychosomatischen Krankheiten. Diese Aufgabe dürfen nur entsprechend ausgebildete Psychotherapeuten (mit Einschränkungen auch Heilpraktiker) übernehmen. Zwei Formen sind dabei besonders häufig: In der Tiefenpsychologie setzt sich der Patient vor allem mit seinem Unterbewusstsein auseinander. In der Verhaltenstherapie wird ihm geholfen, sich seine Gedanken und Bewertungen bewusst zu machen und – falls gewünscht – zu verändern.

Beratung

Der offensichtliche Unterschied zwischen Beratung und Coaching liegt bereits im Namen: Der Berater gibt Rat. Er ist (wie der Trainer) Experte seines Fachs und belehrt den Klienten zu einem spezifischen Thema wie z.B. der (wirtschaftlichen) Umsetzung bestimmter Unternehmensziele oder er berät zu wirtschaftlichen oder juristischen Fragen. Ein Berater wird also herangezogen, wenn man eine konkrete Lösung für ein Problem sucht oder Tipps zu einem bestimmten Thema braucht.

Der Coach dagegen ist Experte für den Coaching-Prozess und nicht z.B. für Steuerrecht. Die Lösung für das Anliegen des Klienten, damit auch die zuvor genannte Ergebnisverantwortung, liegt bei ihm – im Gegensatz dazu darf man von einem Berater erwarten, dass auf seinen Rat Verlass ist, d.h., er trägt die Verantwortung für seinen Ratschlag und damit für das Ergebnis. Jedoch wird die Frage, ob ein Coach grundsätzlich keinen Ratschlag erteilen darf, kontrovers diskutiert. Einerseits sind Ratschläge im Coaching kategorisch abzulehnen, da hier das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe gilt und, geht man von einer subjektivistischen Weltanschauung aus, die Lösung für das Anliegen des Klienten nur innerhalb dessen Welt gefunden werden kann, auf die der Coach keinen Zugriff hat (Radatz, 2004). Andererseits argumentiert z.B. Dr. Bernd Schmid, dass ein Ratschlag zu gegebener Zeit „der kürzeste Weg zu einer neuen Perspektive oder Hilfestellung“ sein kann, zumal der Coach auch Experte eines bestimmten Fachgebiets ist, in den meisten Fällen Management (2016, S. 35), aber oftmals auch fundiertes Fachwissen zum Arbeitsbereich seiner Klientenzielgruppe mitbringt – der Gedanke dahinter ist, dass Klienten Coaches mit Fachwissen zu ihrem Arbeitsbereich vorziehen.

Dieser eigentlich klare Unterschied zwischen Beratung und Coaching entpuppt sich so als ein potentiell fließender Übergang zwischen beiden Formaten, sodass der Fokus der Differenzierung hier abermals vielmehr auf die Prozesshaftigkeit des Coachings, die Kommunikation auf Augenhöhe und die Konzentration auf den Klienten als Lösungslieferant gelegt werden muss – Punkte, die der Beratung fremd sind, da sie diese im Grunde behindern würden.

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